Lange Zeit hatten nachhaltige Investmentfonds die Nase vorn: Aktien von Unternehmen, welche umweltschonender produzieren oder umstrittene Geschäftsfelder wie Rüstung und Erdöl meiden, entwickelten sich im Schnitt besser. Durch den Ukraine-Krieg hat sich das Blatt gewendet: Allen voran schossen Rüstungs- und Ölaktien durch die Decke – Bereiche, in die nachhaltige Fonds in der Regel nicht investieren.
Schön lassen sich die Entwicklungen am Vergleich der Indices MSCI World und MSCI World SRI zeigen. MSCI World ist ein globaler Aktienindex, welcher die Wertentwicklung der größten Unternehmen in den Industrieländern abbildet. Er setzt sich aktuell aus etwa 1.500 Positionen zusammen. MSCI World SRI nutzt als Grundlage die Positionen von MSCI World, streicht jedoch Unternehmen, welche bspw. wesentlich in den Bereichen Rüstung, Atomenergie, fossile Energien, Tabak, Alkohol und Glücksspiel tätig sind. Nach der Bereinigung sind in MSCI World SRI nur noch ca. 400 Positionen enthalten.
Ukraine-Krieg, gestörte Lieferketten, Lockdowns in China, Inflation – seit Jahresanfang 2022 verlor MSCI World SRI ca. 23 % an Wert, MSCI World (dank Rüstung und Öl) büßte nur etwa 20 % ein (Stand: 30.06.2022). Den vorherigen Monat konnte die nachhaltige Variante jedoch wieder etwas besser abschließen. Ist der Boom bei Rüstung und Öl schon vorbei? Ist nun die richtige Zeit, um wieder in nachhaltige Investmentfonds zu investieren?
Prognosen sind schwierig – vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Jedoch kann festgehalten werden, dass durch die gesunkenen Kurse nun wieder deutlich günstigere Investitionen in Aktienfonds möglich sind. Zudem zeigen die Berechnungen des Deutschen Aktieninstituts, dass Aktien langfristig erfolgreiche Investitionen sind.
So schafften nachhaltige Aktienfonds wie Nordea 1 – Global Climate and Environment Fund in den vergangenen 5 Jahren immer noch Wertentwicklungen von etwa + 70 %, selbst defensivere Mischfonds wie Swisscanto Portfolio Fund Sustainable Balanced brachten es auf ca. + 20 %…trotz aller Krisen!
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